

Franziskus lehrt uns, die Einfachheit zu schätzen, das Herz weit zu halten und in jedem Menschen, ja in der gesamten Schöpfung, eine Quelle von Würde zu erkennen. Hilfe ist ein gemeinsamer Fluss, der durch unsere Bereitschaft zu geben und zu teilen genährt wird. Er verbindet Menschen bis hin in abgelegene Winkel der Welt. In dieser Einsicht finden wir die Freiheit, tätig zu sein, mit dem Ziel, das Leuchten der Würde in den Menschen zu entfachen. Ich spüre dabei die Gewissheit, dass jedes kleine Werk der Liebe, mag es vielleicht auch als unscheinbar erscheinen, einen grösseren Sinn im Gefüge unseres gemeinsamen geschwisterlichen Wirkens ergibt.
Lichter der Würde können wir entfachen bei den Kindern in Vohipeno auf Madagaskar und im Kinderheim „Paasa Illam“ im indischen Dindigul. Bei den Mädchen und Jungen der Agta in Santa Ana auf den Philippinen, den Kindern und Jugendlichen im franziskanischen Rehabilitationszentrum von Same in Tansania und im Krankenhaus von Antigua in Guatemala.

Gemeinsam helfen wir konkret Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, die zwischen Not und Hoffnung schwanken. Wir hören die Stimmen derer, die selten gehört werden. Mit offenem Herzen und gebenden Händen sind wir da, wo wir gebraucht werden.
Die Adventszeit naht. Die Abende sind lang. Wir ziehen uns zurück in unser Daheim, entzünden Kerzen. Der Duft von Mailänderli, Brunsli und Zimtsternen umweht schon unsere Nasen und bringt Kindheitserinnerungen in die Gegenwart. Familie, Freunde, Menschen, die uns nahe sind, gewinnen an Bedeutung. Es ist die Zeit im Jahr, die uns die Möglichkeit bietet, uns der inneren Ruhe zu widmen. Es ist die Zeit der Besinnung und Reflexion. Jeder Gedanke und jede Geste in Liebe und Fürsorge haben eine tragende Kraft, die uns begleitet und vorbereitet auf das Fest der Geburt unseres Heilandes und Erlösers.
Auch für mich ist diese Zeit eine besondere, in der ich meine Gedanken und mein Tun intensiver den Menschen widme, die Hilfe brauchen. So bitte ich Sie um Ihre Unterstützung, damit wir in vereinter Kraft aus vielen kleinen Lichtern einen grossen hellen Schein der Würde für Mensch und Schöpfung zum Leuchten bringen. Das Dunkel wird erhellt.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Lieben Gottes Segen und seine tragende Hand für die nahende Adventszeit.
In Verbundenheit und Dankbarkeit
PAX ET BONUM
Bruder Mathias Müller OFM